Ich hatte mir vor einiger Zeit ein NAS von Buffalo (die Linkstation LS-CHL-V2) mit einer 1TB Festplatte gekauft. Damals hatte ich sofort das fehlende NFS bemerkt und auch eine Möglichkeit gefunden dies nachträglich zu installieren. So konnte ich meine Daten vom PC zum NAS mittels Unison synchronisieren indem ich das NFS auf meinem Ubuntu Rechner gemountet habe. Der Linkstation fehlten allerdings weitere für mich unabdingbare Sachen weshalb ich mir ein neues zugelegt habe. Das BuffaloNas habe ich zurückgesetzt, die neuste Firmware aufgespielt und bei meinen Eltern untergebracht. Und nun schlägt sich mein Papa mit der Synchronisation herum, weshalb ich nach einer Lösung gesucht habe.
Um NFS zu installieren braucht man ssh Zugang und um diesen zu aktivieren benötigt man telnet Zugang. Blöderweise hat die neue Firmware den telnet Zugang gesperrt sodass man weder ssh aktivieren noch NFS installieren kann. Es gibt allerdings immernoch die Möglichkeit die alternative Firmware aufzuspielen bei der dann NFS wieder funktionieren würde (natürlich neben ssh Zugriff).
Die Windowsdateifreigabe die die Linkstation bereitstellt funktioniert zwar auch unter Linux gut, aber sie sorgt immer wieder für Probleme mit diversen Sync-Tools. Ich dachte eigentlich das würde ganz gut funktionieren bis mein Papa mir erzählte dass da immer eine Fehlermeldung kommt und er bisher immer die Dateien manuell verschoben hat.
Als alternative bietet das NAS noch Zugang über FTP an. Das habe ich zwar bisher nicht ausprobiert, verspreche mir davon aber dass es verdammt langsam sein wird.
Um zu schauen, was für "hidden features" das NAS wohl noch hat, habe ich einen Portscan durchgeführt der etwas ganz interessantes Offenbarte:
chrimbo@calypso:~$nmap -sT 192.168.168.66
Starting Nmap 7.01 ( https://nmap.org ) at 2017-02-18 09:26 CET
Nmap scan report for 192.168.168.66
Host is up (0.073s latency).
Not shown: 989 closed ports
PORT STATE SERVICE
9/tcp filtered discard
21/tcp open ftp
80/tcp open http
139/tcp open netbios-ssn
443/tcp open https
445/tcp open microsoft-ds
515/tcp open printer
873/tcp open rsync
3689/tcp open rendezvous
8873/tcp open dxspider
22939/tcp open unknown
Nmap done: 1 IP address (1 host up) scanned in 2.37 seconds
Da ist ein offener rsync Port. Der wird geöffnet sobald man im Kontrollzentrum der Linkstation den Haken bei Festplattenbackup ganz rechs im Bild aktiviert.
Nun also wenn der Port dafür auf ist, dann kann man ja mal schauen was rsync so meldet wenn man es auf das NAS loslässt:
chrimbo@calypso:~$ rsync 192.168.168.66::
disk1_Bilder
disk1_Musik
Also stellt der rsync daemon alle Freigaen die den haken Festplattenbackup gesetzt haben bereit. Das heißt, man kann Dateien über rsync auf das NAS schreiben, lesen und synchronisieren. Das ist ja spitze!
Ich habe zum test mal einen Ordner mit dem Namen test angelegt und eine Freigabe auf dem NAS mit dem Namen test. Nun kann ich die Daten vom PC zum NAS wie folgt synchronisieren:
chrimbo@calypso:~$ rsync -av --delete test/ 192.168.168.66::disk1_test/